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Goldene Zeiten sind vorüber

Artikel im Alt-/Neuöttinger Anzeiger vom 03.12.2024 – Bild: ZAS

Zahlen aus der Versammlung des Zweckverbandes Abfallverwertung Südostbayern

Die Verbandsräte des ZAS (Zweckverband Abfallverwertung Südostbayern) haben sich in ihrer Sitzung im Verwaltungsgebäude auch mit dem Jahresabschluss 2023 beschäftigt. Vorsitzender Erwin Schneider ging in seiner Rede auf ein paar Punkte gesondert ein.

Mengenmäßig sind keine signifikanten Änderungen gegenüber 2022 feststellbar. Angeliefert ins Heizkraftwerk wurden 233 000 Tonnen Müll. Insgesamt landeten 239 000 Tonnen in den Öfen. Das ist ein Minus von 8632 Tonnen. Ursache dafür waren erhöhte Ausfallzeiten bei den Ofenlinien, auch durch einen fast einwöchigen Totalstillstand im August. Der Müll trägt mit fast 60 Prozent zum Umsatz bei, obwohl er nur wenig mehr als ein Drittel der Menge ausmacht.

Die durch das Kraftwerk produzierte Energie hatte infolge der explodierenden Preise im Jahr 2022 dem Zweckverband Rekorderlöse von rund 28 Millionen beschert. Im Jahr darauf waren es immer noch knapp 22 Millionen. Die Stromerlöse konnten sogar auf knapp 16 Millionen Euro verbessert werden. Damit ist, wie Schneider bemerkte, jetzt Schluss. Heuer sank der durchschnittliche Strompreis von 24 auf neun Cent pro Kilowattstunde.

Schneider warf noch einen Blick aufs laufende Jahr: Bis September seien in Burgkirchen 11 680 Tonnen mehr an Abfällen als im Vorjahr angeliefert worden. Die geplante Gesamtmenge von 233 000 Tonnen bis Silvester scheinen erreichbar. Mit dem beabsichtigten Umbau des Schlackebunkers in ein Müllzwischenlager sei man künftig besser aufgestellt, wenn kurzfristig sehr viel Unrat anfällt. Die Planungen hierfür und die gutachterlichen Stellungnahmen sind laut Schneider weitgehend fortgeschritten, sodass die Genehmigung bei der Regierung von Oberbayern bald beantragt werden könne.

Werksleiter Robert Moser erläuterte die Eckdaten des Jahresabschlusses 2023. Die Anliefermengen der Verbandsmitglieder stiegen minimal auf 163 091 Tonnen. Beim Landkreis Altötting gab es sogar ein kleines Minus.Die Umsatzerlöse aus Dampflieferungen und Fernwärme sanken von 15,5 auf 5,7 Millionen Euro. Beim Strom konnten knapp vier Millionen draufgesattelt werden, was laut Moser der „Gamechanger“ war. Insgesamt aber reduzierten sich die Umsatzerlöse von 52,077 Millionen auf nunmehr 44,198 Millionen Euro. Der Gesamtaufwand des ZAS für Material, Personal und den laufenden Betrieb stieg um rund 2,4 Millionen Euro auf knapp 40 Millionen Euro. Im Berichtsjahr entstand ein Fehlbetrag von 1,178 Millionen Euro, während im Wirtschaftsplan mit einem Verlust von 13 Millionen Euro gerechnet wurde. Der Jahresabschluss 2023 mit einer Gesamtsumme von 164,7 Millionen Euro ist geprüft und für in Ordnung befunden worden. Die Versammlungsteilnehmer entlasteten die Verwaltung.

Im neuen Haushaltsplan für 2025 wurde ein weiterer Rückgang der Energieerlöse berücksichtigt. Eingerechnet hat man auch die erhöhten Kosten nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz („CO2-Abgabe“), die nun bei 7,2 Millionen Euro liegen. Bei den Müllanlieferungen wird mit einer kleinen Reduzierung auf 231 000 Tonnen gerechnet. Die CO2-Abgabe von brutto 29 Euro pro Tonne wird – wie berichtet – auf die Mitglieder umgelegt.

Insgesamt verbessern sich die Einnahmen aus Müll-Lieferungen um 5,1 Millionen auf 24,67 Millionen Euro. Die Energieerlöse wurde im Haushalt mit nur noch 9,2 Millionen Euro eingeplant (Vorjahr: 11,6 Millionen). Sie bestehen je zur Hälfte aus Dampf- bzw. Fernwärmelieferungen und Stromlieferungen. Die Beträge sollen insgesamt auf 36,55 Millionen Euro klettern; das wären 3,4 Millionen über den Wert des Vorjahres. Bei den Investitionen von insgesamt 21,5 Millionen Euro macht der neue Müllzwischenbunker mit 17,4 Millionen den Großteil aus. Kredite sollen nicht aufgenommen werden.